Istanbul 2015 – Tag 3 – Blaue Moschee, Hagia Sophia und Üsküdar

Wie geplant sind wir morgens früh, ohne zu frühstücken (gibt’s im Hotel erst ab 8:00 Uhr) zur blauen Moschee, die ja nur wenige Minuten vom Hotel entfernt liegt. Unser Plan hat funktioniert: um viertel nach 8 waren nur so 10 Touristen vor uns und haben mit uns auf die Öffnung gewartet.

Istanbul-2015-04-05-001       Pünktlich um 8:30 ging es los. Unsere Tochter musste schon beim Warten unbedingt ein Kopftuch anlegen. Für M. war der Reiz des Neuen viel weniger ausgeprägt und sie hat gewartet bis die Tore geöffnet wurden.

Zunächst in einen Gang mit Bänken zum Schuhe ausziehen und Plastiktüten zum mittragen derselben.

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Die Moschee bestand aus einem riesigen Raum, dessen Teppichboden gerade gesaugt wurde. Allein durch die Größe des Saals beeindruckend. Da es nur ein Raum war, waren wir dann aber auch nach einer halben Stunde durch und sind ins Hotel zum Frühstücken.

Der zweite Punkt unserer Planung war ein Ausflug über den Bosporus nach Asien. Auf die zahlreichen im Umfeld der blauen Moschee angebotenen Bosporus Kreuzfahrten hatten wir keine Lust, deshalb war der Plan, einfach mit der regulären Fähre rüberzufahren.

Trambahnen und einfach zu nutzende Karten für dieselben, wie die Istanbulkart, sind ein Segen für alle, die Stadtbesichtigungen mit Kind machen. Natürlich haben wir im ersten Schritt dann auch diese genutzt, um vom Hotel zum Anleger nach Eminönü zu kommen.

Auch die Fähre nach Üsküdar lässt sich mit der Istanbulkart bezahlen. Faszinierend war, dass die Maschine von unserer familiengenutzten Karte für S. 1.65 und für die Erwachsenen 2.15 Lira abgebucht hat. Uns hat sich nicht erschlossen, wie die Unterscheidung funktioniert (Gewicht? Größe?).

Der Fähre war ihr Alter und die intensive Nutzung anzusehen: viel (dick übergestrichener) Rost, abgenutzte Planken usw. Leider haben wir auf der Überfahrt keine Delfine gesehen, nur Möwen.

In Üsküdar sind wir dann am Ufer entlang Richtung Frauenturm spaziert (Schauplatz eines James Bond Endkampfs). Asien fühlte sich jetzt nicht wirklich anders an als Europa. Viele Leute, die am Ufer entlang flanieren, einige Angler, die ihr Glück vom Ufer aus probieren. Und ein lauter Wahlkampf Wagen. Sich einen Ballon zu holen, mussten wir unserem Kind dann untersagen, wir haben ja keine Ahnung für welche Partei, für welche Ideen sie dann Werbung macht. Kurz vor dem Frauenturm gibt es ein paar Kioske und die Stufen am Ufer sind mit Teppichen sehr einladend gestaltet. Irgendwie haben wir uns dann aber doch keinen Tee geholt. Bis zum Anleger für die Boote zum Frauenturm weitergegangen.

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Auf der anderen Straßenseite haben wir dann noch einen Spielplatz, auf dem für die Erwachsenen  eine Reihe Krafttrainingsgeräte montiert waren, die alle ausprobiert werden mussten.

Unser Reiseführer war etwas dünn, was die asiatische Seite angeht. Wir haben uns dann nichts mehr angeschaut, sondern die nächste Fähre zurück nach Eminönü genommen.

Wo wir schonmal da waren, sind wir noch kurz durch den Gewürzbasar geschlendert, haben gegen den ersten Hunger eine Tüte Pistazien gekauft. Recht teuer, rot und zumindest laut Händler die Besten der Besten. Aus unserer Sicht gut, aber ob das jetzt die Besten waren, die wir je gegessen haben, wollen wir mal dahingestellt lassen.

 

Laufen hat jetzt erstmal gereicht, der Hunger war auch da. In der touristischen Zone bei der Sultanahmet Haltestelle ein Restaurant gesucht. Kriterium für unsere Wahl war: etwas abseits, die Plätze draußen sahen gemütlich aus und sie haben uns nicht so bedrängt. Leider kein Bier. Nur eine Kleinigkeit gegesseIstanbul-2015-04-05-005n.

Auf der Fahrt hoch sah die Schlange an der Hagia Sofia nicht so schlimm aus. Frisch gestärkt haben wir uns das nochmal angesehen. Immer noch verhältnismäßig kurz, was wir gleich ausgenutzt haben. Wieder ein beeindruckend großer Saal. Die Schlange an der „schwitzenden Säule“ mit ihrer Heilkraft haben wir uns gespart.

 

Damit waren wir wieder bei 18 km gelaufener Strecke angekommen (was haben wir vor Apple Health gemacht?) und  unsere Beine haben uns gesagt, dass es Zeit wird, eine Pause einzulegen. Zum Entspannen ins Hotel zurück.

Am Abend dann probiert, ob wir im Seven Hills einen Platz auf der Terrasse bekommen. Das ist wahrscheinlich die beste Aussicht, die man in einem Restaurant in Sultanahmet bekommen kann. Das Essen war gut, aber die Aussicht musste man schon mitbezahlen. Der an der Vitrine ausgewählte Fisch hatte erst einen Preis wie auf dem Münchener Viktualienmarkt, nachdem ich eher zurückhaltend war, ist der Preis noch gefallen bis auf einen, den ich für ein deutsches Restaurant als normal bezeichnen würde.  Dafür habe ich aber auch einen sehr leckeren, frischen Fisch bekommen.

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Während das Essen „nur“ gut war, war die Aussicht und der Sonnenuntergang sensationell. Mit blauer Moschee und Hagia Sofia im Vordergrund. Und zur anderen Seite hin der asiatische Teil im letzten Sonnenlicht leuchtend. Einfach perfekt.Istanbul-2015-04-05-008

Istanbul 2015 – Tag 2 – Basilica Cistern, Galata Turm, Galata Brücke, …

Eigentlich der erste Tag Istanbul. Jedenfalls der erste vollständige. Und wir haben uns viel vorgenommen: Blaue Moschee, Hagia Sofia, versunkener Palast, Galata Brücke und so noch ein bisschen umschauen.

Aber erstmal in Ruhe aufwachen. Drei Moscheen ums Hotel relativieren die Ruhe natürlich, genauso wie das Leben auf den Straßen und die Tochter, die sowieso um sechs wach ist.

Das Frühstück war eine Mischung aus Kontinental und türkisch – vermute ich. Interessante Marmelade (große Fruchtstücke in süßer Sauce, besonders die Orange sehr lecker), viel Schafskäse, Oliven etc. Ungewohnt für mich als Süß-Frühstücker, aber lecker, selbst der Filterkaffee ganz OK. S. fand es schon wegen der süßen Orangen super und M. war mit dem türkischen Teil dann auch in ihrem Element. Dazu noch Katzen streicheln, damit sind wir super gerüstet für den Tag.

Bei Traumwetter losgezogen, unseren Plan abzuarbeiten.

  1. Die blaue Moschee (= Sultan Ahmet). Schon bei der Annäherung hat der Park davor sehr voll gewirkt. Wir kamen von der Hagia Sofia Seite. Der Eingang für die Touristen ist auf der anderen. Aufgeschnappte Gespräche und die Warnungen der Fremdenführer (eine Stunde Wartezeit) haben uns gewarnt: Die Schlange war  erschreckend lang.
    Schlange vor der blauen Moschee
    Schlange vor der blauen Moschee

    Diese Menschenschlangen für Sights sind etwas, dass uns durch dieses Osterwochenende noch weiter verfolgen sollte. Beim ersten Sight hat uns das aber abgeschreckt und wir haben das Ganze vertagt (neuer Plan: direkt zur Öffnung um 8:30 in der Schlange stehen und hinterher Frühstücken).

    Auf dem Weg haben wir noch  eine Istanbulkart gekauft. Mit der kann man die öffentlichen Verkehrsmittel (Tram, U-Bahn, Zahnradbahnen, Fähren, …) benutzen. Funktioniert so, dass man sie mit Geld auflädt, wofür an fast jeder Haltestelle ein Automat steht und dann für jede Fahrt damit bezahlt (alternativ könnte man auch Jetons holen, aber das ist mühselig und kostet deutlich mehr). Praktisch ist, dass man sie innerhalb der Familie weiterreichen kann. Unpraktisch ist, dass sie hin und wieder leer ist, meistens beim letzten, der durch die Schranke will.

  2. Versunkener Palast (= Basilica Cistern). Auch hier eine Schlange, aber nicht so lang. Und irgendwann mussten wir ja mit dem Anstellen anfangen. Ging dann auch erfreulich schnell, hat nicht mal gereicht neues Geld zu holen (auch weil der uns bekannte Automat in der Nähe abgeschaltet war). Die Zisterne lohnt sich auf jeden Fall. Beeindruckende Halle, gut – also nicht zu stark, eigentlich fast gar nicht – ausgeleuchtet. Viele Touristen (bei der Schlange keine wirkliche Überraschung), manchmal schwer durchzukommen. S. haben besonders die Fische gefallen, die sie mit Begeisterung fotografiert hat. Aber auch die Medusenköpfe waren ein gutes Ziel für einen  Suchauftrag.
    Wie so oft sind wir auch immer wieder getrennt worden: meine Familie hat einfache kein Verständnis dafür, dass ein gutes Photo seine Zeit braucht.

    Basilica Cistern
    Basilica Cistern
  3. Schon bevor wir rein sind, hatten wir gesehen, dass die Schlange an der Hagia Sofia auch viel zu lang war. Auch die verschoben. Stattdessen den Galata Turm auf der anderen Seite des goldenen Horns angepeilt.
    Schlange am Galata Turm
    Schlange am Galata Turm

    Mit der Tram und dem Funicular (Zahnradbahn) zum Galata Turm. Wieder Schlange, wieder warten. Teilweise im Schatten mit viel Wind, also doch recht kühl. Es reicht ja, wenn eine Person in der Schlange steht, können die anderen Erkunden, Fotos von der Schlange machen und von einem Strassenhändler ein seltsames Fluggerät für umgerechnet 2 Euro erstehen (Aufbau war dann im Hotel nur mit Hilfe des YouTube Videos möglich, türkische Anleitung für uns wenig ergiebig. Fertigungstoleranzen waren nicht so, dass das ohne Nachbearbeitung so flog, wie sein Vorführmodell. Wohl deshalb ist der Verkäufer dem auch bis in die Baumgipfel nachgeklettert.)
    Auch auf der Aussichtsterrasse (1 Stunde nach Anstellen) eine lange und langsame Schlange, die sich um den Turm rum gewälzt hat. Trotz aller Aufforderungen des Personals, doch bitte nicht wegen der Fotos den Weg zu verstellen. Die Terrasse ist so schmal, dass an den meisten Stellen ein Überholen nicht möglich ist.
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    Auch hier wieder: es lohnt sich! Traumhafter Blick über die Stadt.

  4. Zu Fuß vom Turm runter, Richtung Galata Brücke. Der Turm ist sowieso auf halber Strecke zwischen den zwei Endstationen des Funicular. Da wir schon viel gelaufen waren, wurde es so langsam auch Zeit für eine Pause.
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    In einem der Artikel im Internet waren die Imbisse am Fischmarkt auf dieser Seite der Brücke empfohlen. Zum Glück nicht beim ersten eingekehrt (die Fische sahen auch lecker aus, aber der lag halt mitten im Fischmarkt, da gabs nur wenig zu sehen), sondern weitergegangen bis hinter den Fischmarkt, wo dann bis zum Ufer nur noch Imbisse waren.
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    Direkt am Ufer gut und günstig gegessen. Für S. gab’s Tintenfischringe (es ist uns nicht gelungen Yoghurt mit Minze als Mayo zu verkaufen – ihr hat es auch ohne geschmeckt), für mich frische kleine Blaufische gegrillt. Angeblich direkt von der Brücke. Jedenfalls extrem Lecker.

    Angler auf der Galata Brücke
    Angler auf der Galata Brücke

    Die Brücke ist durch die vielen Angler faszinierend auch für unsere Tochter. Bei jedem musste sie genau schauen, ob der nicht was gefangen hat.

  5. So langsam wurde das Laufpensum dann anstrengend, nicht nur für S. sondern auch für die Eltern. Wir sind dann noch in den Gülhane Park, die Blumen und das Treiben im Park bewundern (und eigentlich dachte ich, wir gehen noch kurz in archäologische Museum) .
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    S. hat sich dann recht schnell für eine Bank entschieden. Bevor sie einschlafen konnte, haben wir uns dann doch auf den Rückweg ins Hotel gemacht. Nach 18 km laufen und fast 8 Stunden Sight-Seeing reicht es verständlicherweise.

Nach einer längeren Pause sind wir dann wieder los, ein Abendessen jagen. Da es noch recht früh war, sind wir noch kurz zu einer vom Reiseführer für Kunsthandwerk empfohlenen Location (Istanbul Sanatlari Carlisi), leider geschlossen, aber auch recht klein und nicht überzeugend von den Schaufenstern her. Weil es um die Ecke war, noch durch den Araasta Bazaar, gleich hinter der blauen Moschee gelaufen (ein zentrales Hotel ist schon toll). Schön leer und teilweise ganz nett (Kerzenhalter, Gewürze).

Auch das hat S. noch gut durchgehalten. Sie wollte dann zum Abendessen aber unbedingt in die Straße am Hotel. Also eigentlich wegen der Pizza Magherita in den gleichen Laden wie gestern.

Einer der Menschenfischer in der Akbiyik Caddesi hatte dann die geniale Idee, über die Kinder zu arbeiten und hat ihr free icecream angeboten. Dafür hat ihr Englisch dann gereicht und er hatte damit ihr Herz gewonnen. Da blieb uns armen Eltern ja gar nichts Anderes übrig als mitzumachen. Es gab dann wieder Pizza Magherita für S., für uns gab es gemischte Mezze als Vorspeise und dann für M. ein Pistazien Kebab (leider schon recht Kühl) und für mich Lamm im türkischen Wok (lecker und heiß, weil auf dem Feuer serviert) Insgesamt das Essen im Cafe Ala des Amis (oder Oceans 7? Ersteres war der Name auf der Rechnung und der Karte, letzteres der aussen auf dem Lokal) ganz OK (ich glaube, die können in Istanbul nicht schlecht kochen) aber nicht so gut wie gestern. Aber das Eis (viel zu viel) gab’s, wenn auch nicht die gewünschte Schokolade.