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Istanbul 2015 – Tag 2 – Basilica Cistern, Galata Turm, Galata Brücke, …

Eigentlich der erste Tag Istanbul. Jedenfalls der erste vollständige. Und wir haben uns viel vorgenommen: Blaue Moschee, Hagia Sofia, versunkener Palast, Galata Brücke und so noch ein bisschen umschauen.

Aber erstmal in Ruhe aufwachen. Drei Moscheen ums Hotel relativieren die Ruhe natürlich, genauso wie das Leben auf den Straßen und die Tochter, die sowieso um sechs wach ist.

Das Frühstück war eine Mischung aus Kontinental und türkisch – vermute ich. Interessante Marmelade (große Fruchtstücke in süßer Sauce, besonders die Orange sehr lecker), viel Schafskäse, Oliven etc. Ungewohnt für mich als Süß-Frühstücker, aber lecker, selbst der Filterkaffee ganz OK. S. fand es schon wegen der süßen Orangen super und M. war mit dem türkischen Teil dann auch in ihrem Element. Dazu noch Katzen streicheln, damit sind wir super gerüstet für den Tag.

Bei Traumwetter losgezogen, unseren Plan abzuarbeiten.

  1. Die blaue Moschee (= Sultan Ahmet). Schon bei der Annäherung hat der Park davor sehr voll gewirkt. Wir kamen von der Hagia Sofia Seite. Der Eingang für die Touristen ist auf der anderen. Aufgeschnappte Gespräche und die Warnungen der Fremdenführer (eine Stunde Wartezeit) haben uns gewarnt: Die Schlange war  erschreckend lang.
    Schlange vor der blauen Moschee
    Schlange vor der blauen Moschee

    Diese Menschenschlangen für Sights sind etwas, dass uns durch dieses Osterwochenende noch weiter verfolgen sollte. Beim ersten Sight hat uns das aber abgeschreckt und wir haben das Ganze vertagt (neuer Plan: direkt zur Öffnung um 8:30 in der Schlange stehen und hinterher Frühstücken).

    Auf dem Weg haben wir noch  eine Istanbulkart gekauft. Mit der kann man die öffentlichen Verkehrsmittel (Tram, U-Bahn, Zahnradbahnen, Fähren, …) benutzen. Funktioniert so, dass man sie mit Geld auflädt, wofür an fast jeder Haltestelle ein Automat steht und dann für jede Fahrt damit bezahlt (alternativ könnte man auch Jetons holen, aber das ist mühselig und kostet deutlich mehr). Praktisch ist, dass man sie innerhalb der Familie weiterreichen kann. Unpraktisch ist, dass sie hin und wieder leer ist, meistens beim letzten, der durch die Schranke will.

  2. Versunkener Palast (= Basilica Cistern). Auch hier eine Schlange, aber nicht so lang. Und irgendwann mussten wir ja mit dem Anstellen anfangen. Ging dann auch erfreulich schnell, hat nicht mal gereicht neues Geld zu holen (auch weil der uns bekannte Automat in der Nähe abgeschaltet war). Die Zisterne lohnt sich auf jeden Fall. Beeindruckende Halle, gut – also nicht zu stark, eigentlich fast gar nicht – ausgeleuchtet. Viele Touristen (bei der Schlange keine wirkliche Überraschung), manchmal schwer durchzukommen. S. haben besonders die Fische gefallen, die sie mit Begeisterung fotografiert hat. Aber auch die Medusenköpfe waren ein gutes Ziel für einen  Suchauftrag.
    Wie so oft sind wir auch immer wieder getrennt worden: meine Familie hat einfache kein Verständnis dafür, dass ein gutes Photo seine Zeit braucht.

    Basilica Cistern
    Basilica Cistern
  3. Schon bevor wir rein sind, hatten wir gesehen, dass die Schlange an der Hagia Sofia auch viel zu lang war. Auch die verschoben. Stattdessen den Galata Turm auf der anderen Seite des goldenen Horns angepeilt.
    Schlange am Galata Turm
    Schlange am Galata Turm

    Mit der Tram und dem Funicular (Zahnradbahn) zum Galata Turm. Wieder Schlange, wieder warten. Teilweise im Schatten mit viel Wind, also doch recht kühl. Es reicht ja, wenn eine Person in der Schlange steht, können die anderen Erkunden, Fotos von der Schlange machen und von einem Strassenhändler ein seltsames Fluggerät für umgerechnet 2 Euro erstehen (Aufbau war dann im Hotel nur mit Hilfe des YouTube Videos möglich, türkische Anleitung für uns wenig ergiebig. Fertigungstoleranzen waren nicht so, dass das ohne Nachbearbeitung so flog, wie sein Vorführmodell. Wohl deshalb ist der Verkäufer dem auch bis in die Baumgipfel nachgeklettert.)
    Auch auf der Aussichtsterrasse (1 Stunde nach Anstellen) eine lange und langsame Schlange, die sich um den Turm rum gewälzt hat. Trotz aller Aufforderungen des Personals, doch bitte nicht wegen der Fotos den Weg zu verstellen. Die Terrasse ist so schmal, dass an den meisten Stellen ein Überholen nicht möglich ist.
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    Auch hier wieder: es lohnt sich! Traumhafter Blick über die Stadt.

  4. Zu Fuß vom Turm runter, Richtung Galata Brücke. Der Turm ist sowieso auf halber Strecke zwischen den zwei Endstationen des Funicular. Da wir schon viel gelaufen waren, wurde es so langsam auch Zeit für eine Pause.
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    In einem der Artikel im Internet waren die Imbisse am Fischmarkt auf dieser Seite der Brücke empfohlen. Zum Glück nicht beim ersten eingekehrt (die Fische sahen auch lecker aus, aber der lag halt mitten im Fischmarkt, da gabs nur wenig zu sehen), sondern weitergegangen bis hinter den Fischmarkt, wo dann bis zum Ufer nur noch Imbisse waren.
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    Direkt am Ufer gut und günstig gegessen. Für S. gab’s Tintenfischringe (es ist uns nicht gelungen Yoghurt mit Minze als Mayo zu verkaufen – ihr hat es auch ohne geschmeckt), für mich frische kleine Blaufische gegrillt. Angeblich direkt von der Brücke. Jedenfalls extrem Lecker.

    Angler auf der Galata Brücke
    Angler auf der Galata Brücke

    Die Brücke ist durch die vielen Angler faszinierend auch für unsere Tochter. Bei jedem musste sie genau schauen, ob der nicht was gefangen hat.

  5. So langsam wurde das Laufpensum dann anstrengend, nicht nur für S. sondern auch für die Eltern. Wir sind dann noch in den Gülhane Park, die Blumen und das Treiben im Park bewundern (und eigentlich dachte ich, wir gehen noch kurz in archäologische Museum) .
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    S. hat sich dann recht schnell für eine Bank entschieden. Bevor sie einschlafen konnte, haben wir uns dann doch auf den Rückweg ins Hotel gemacht. Nach 18 km laufen und fast 8 Stunden Sight-Seeing reicht es verständlicherweise.

Nach einer längeren Pause sind wir dann wieder los, ein Abendessen jagen. Da es noch recht früh war, sind wir noch kurz zu einer vom Reiseführer für Kunsthandwerk empfohlenen Location (Istanbul Sanatlari Carlisi), leider geschlossen, aber auch recht klein und nicht überzeugend von den Schaufenstern her. Weil es um die Ecke war, noch durch den Araasta Bazaar, gleich hinter der blauen Moschee gelaufen (ein zentrales Hotel ist schon toll). Schön leer und teilweise ganz nett (Kerzenhalter, Gewürze).

Auch das hat S. noch gut durchgehalten. Sie wollte dann zum Abendessen aber unbedingt in die Straße am Hotel. Also eigentlich wegen der Pizza Magherita in den gleichen Laden wie gestern.

Einer der Menschenfischer in der Akbiyik Caddesi hatte dann die geniale Idee, über die Kinder zu arbeiten und hat ihr free icecream angeboten. Dafür hat ihr Englisch dann gereicht und er hatte damit ihr Herz gewonnen. Da blieb uns armen Eltern ja gar nichts Anderes übrig als mitzumachen. Es gab dann wieder Pizza Magherita für S., für uns gab es gemischte Mezze als Vorspeise und dann für M. ein Pistazien Kebab (leider schon recht Kühl) und für mich Lamm im türkischen Wok (lecker und heiß, weil auf dem Feuer serviert) Insgesamt das Essen im Cafe Ala des Amis (oder Oceans 7? Ersteres war der Name auf der Rechnung und der Karte, letzteres der aussen auf dem Lokal) ganz OK (ich glaube, die können in Istanbul nicht schlecht kochen) aber nicht so gut wie gestern. Aber das Eis (viel zu viel) gab’s, wenn auch nicht die gewünschte Schokolade.

Istanbul 2015 – Tag 1 – Die Anreise

Lange war das Verhältnis zwischen unserer Tochter S. und zu besichtigenden Städten eher schwierig. Seit unserer Oslo Tour letztes Jahr scheint sich das zu ändern. Deshalb haben wir dieses Jahr zu Ostern eine reine Städtereise ausprobiert, in eine richtige Metropole: Drei volle Tage Istanbul , An- und Abreise sind extra Tage.

Der große Tag. Endlich geht es los. Nachdem in der Schule in Ethik zuletzt die großen monotheistischen Religionen dran waren, war S. auch schon richtig wild darauf, endlich eine Moschee anzuschauen. Schon früh hatte Keiner von uns mehr Lust zuhause zu warten. Dann lieber beim MCD am Flughafen noch Mittagessen.

Wir sind dann so früh losgefahren, dass wir noch vor 12 Uhr am Flughafen waren (bei Abflug um 14:45 und Online-CheckIn ist das deutlich zu früh).

Dann hatten wir auch noch großes Glück: Der Urlauber Parkplatz war voll! Deshalb durften wir zum gleichen Preis direkt am Terminal parken. Da will ich dann auch nicht über noch längere Untätigkeit am Flughafen maulen.

Das Gepäck war schnell aufgegeben, dann noch schnell wie geplant beim MCD zu Mittag gegessen und, nicht so schnell wie gewohnt und, wie im Terminal 2 üblich, durch die Passkontrolle und die Security gekommen. Die Irritation der deutschen Beamten über S. Kinderausweis ohne Bild hätte uns schon mal vorwarnen können.  Falls ihr noch den alten Kinderausweis ohne Bild habt (wurde bis 2006 mit 10 Jahren Gültigkeit ausgestellt), dann schmeisst ihn weg und besorgt Euch einen neuen mit Bild!!! Dass der offiziell noch gilt, akzeptiert kaum die deutsche Grenzkontrolle, geschweige dann die türkische. Dazu später noch mehr.

S. war zum ersten Mal bei Start und Landung so richtig interessiert gewesen, hat sich an kleinen Autos, Wolken und Bergen erfreut. Und hat sich erst recht spät dem iPad zugewendet (was haben Eltern, was haben wir nur gemacht bevor es Tablets gab?)

Turkish Airlines ist von Sitzabstand her sehr unangenehm, auf AirBerlin Niveau. Für mich mit meinen zwei Metern zumindest. Dafür gab es, auch auf den zwei Stunden Flug nach Istanbul, ein ordentliches Essen. Der Burger zum Mittag war sowas von überflüssig.

Der Atatürk Flughafen ist so groß wie es sich für eine Metropole gehört. Lange Wege und noch längere Schlangen an der Passkontrolle. Der mäßig freundliche Beamte fand die Idee einer dreiköpfigen Familie, die auf zusammen vor ihm steht, nicht so toll. Also waren S. & M. erstmal alleine dran. Und natürlich fand er S. Kinderausweis ohne Bild noch viel weniger toll. Er telefoniert, S. macht sich Sorgen und ich stehe auch wieder vorne. Nachdem der Chef da war und mit dem Ausweis einen kleinen Ausflug gemacht hatte, bekam auch S. ihren Stempel und durfte rein. Wie schon oben angemerkt: dieser alte Kinderausweis, den es bis 2006 in Deutschland gab und der eigentlich 10 Jahre gilt, macht die Einreise in nicht-EU Länder oder nicht zum Schengen Abkommen gehörende Länder, bei denen immer eine Kontrolle stattfindet, eher schwierig. Direkt nach der Rückkehr bekommt S. einen neuen Kinderpass, mit Bild und maschinenlesbar. Die Aufregung brauchen wir nicht nochmal.

Das hatte jetzt ja schon einige Zeit gekostet, trotzdem war auf dem großen Übersichtsbildschirm am Eingang zur Gepäckausgabe, der eigentlich die Flüge und die passenden Gepäckbänder anzeigt, unser Flug nicht dabei. Sehr seltsam. Aber da alle aufgeführten Flüge vor unserem gelandet waren, haben wir das erstmal ignoriert und gewartet. Irgendwann bin ich dann doch die entfernten Gepäckbänder abgelaufen. Und siehe da, es gab einen anderen Bildschirm, auf dem auch der Flieger aus München stand. Unser Koffer fühlte sich schon recht einsam auf dem Band. Mit dem Abholen des Koffers waren wir dann endlich angekommen!

S. hat das Schild „Münchenberg / Empress Zoe“ zuerst gesehen. Hatten wir vorher als ihre Aufgabe festgelegt. In dem Schilderwald war das schon eine Leistung (ich hab es nicht gesehen). Leider mussten wir wegen des Verkehrs dann nochmal auf den Fahrer warten. Durch den Istanbuler Verkehr – und den Regen – hat der uns sicher zum Hotel gebracht. Bei einem, im dreispurigen Stau auf der Kennedy Caddesi parkenden Bus hatten wir noch die Chance interessante türkische Schimpfworte zu lernen. Diese haben wir, wegen unseres kollektiv schlechten Gedächtnisses, verspielt.

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Das Hotel Empress Zoe ist so schön wie wir es uns nach dem Internet Auftritt und den Bewertungen vorgestellt haben. Zentral gelegen, super nettes Personal und Katzen, die sich streicheln lassen. Hat uns allen sehr gut gefallen.

In einem vom Empfang empfohlenen Restaurant gleich um die Ecke (Albura Katishma, Akbiyik Caddesi) sehr gut (S.: Pizza, M.: Sultans Favoriten -Aubergine und Lamm, ich: Lamm mit Walnuss und Granatapfel) zu Abend gegessen (vom Hunger her eigentlich nicht notwendig), an der Hotel Bar ein Absackerbier und ins Bett.

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